Katholische Kitas im Erzbistum Paderborn
Katholische Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbh
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Aktuelles

Brief der Mitarbeitervertretungen der sieben Kita gem. GmbH's an die politisch Verantwortlichen

Wir, die MAVen, befassen uns mit allen Angelegenheiten, die die Kolleg*innen in den Kindertageseinrichtungen betreffen, ähnlich den Betriebsräten in der freien Wirtschaft. Grundlage ist die MAVO (Mitarbeitervertretungsordnung, MAVO § 26) hierzu zählt die Durchführung der Vorschriften für den Arbeitsschutz, die Unfallverhütung und den Einsatz für die Gesundheitsförderung.

Die momentane Situation in den Kitas hat uns veranlasst den anhängenden Brief an die Minister zu schreiben. Denn in NRW sind die Kitas nicht geschlossen, so dass die Kolleg*innen Kontaktreduzierungen nicht umsetzen können. Durch die täglich steigenden Kinderzahlen in den Kitas fühlen sich die Mitarbeiter zunehmend in ihrer Gesundheit gefährdet.

Unsere Forderungen entnehmen Sie dem Brief an die Minister.

Sehr geehrter Herr Dr. Stamp, sehr geehrter Herr Laschet,

wir die gewählten Mitarbeitervertretungen der sieben Kita gem. GmbHs katholischer
Kindertageseinrichtungen im Erzbistum Paderborn mit über 6.400 Mitarbeiter*innen in 495
Kindertageseinrichtungen, möchten uns mit einem dringenden Appell an Sie richten.

Als Mitarbeitervertretungen haben wir eine besondere Verantwortung dafür, dass die bei uns tätigen
Mitarbeiter*innen während der andauernden Corona Pandemie gesund und sicher ihrer Arbeit
nachgehen können und dass sie dies auch nach überstandener Pandemie noch können.

Die wichtigste Prävention ist das Personenkontaktmanagement. Es sollen so wenig wie möglich
Kontakte stattfinden, sowohl beruflich wie privat.

Die Arbeitsbedingungen sind seit der Pandemie eine große Herausforderung.
Wir haben umfangreiche Hygienekonzepte (nicht erst seit Corona und sie unterliegen einer
regelmäßigen Kontrolle der Gesundheitsämter), die mit Hilfe der Alltagshelfer in den Kitas zurzeit
eingehalten werden können.
Die Dienstgeber nehmen die Gesundheitsfürsorge für ihre Mitarbeite*innen sehr ernst und tun alles
Erdenkliche, aber auch sie kommen an ihre Grenzen.
Eine Betreuung mit Abstand und Maske ist nicht möglich: Kinder brauchen Körperkontakt, Nähe,
wollen getröstet werden, Windeln müssen gewechselt werden, … . Die psychische Belastung ist
neben der Gesundheitsgefährdung sehr groß. Jeder Tag ist eine Herausforderung.
Der Notbetrieb im Frühjahr 2020 stellte einen weitaus größeren Infektionsschutz für alle dar, da es
eindeutige und verbindliche Vorgaben seitens der Politik gegeben hat. Auch der Schutz der
Risikopersonen den es zu diesem Zeitpunkt noch gab, ist aus dem Blick geraten.

Von Seiten der Politik wird jeden Morgen zuerst auf die aktuell gemeldeten Corona zahlen geschaut.
Bei Mitarbeiter*innen und Dienstgebern ist die erste Frage am Morgen: Welche Kita ist in
Quarantäne? Wann trifft es uns?

Wir fragen uns, warum haben die Kindertageseinrichtungen in der Politik im Vergleich zur Schule eine andere Wertigkeit und Beachtung.
Im Sommer waren wir sehr irritiert, denn Kinder, die bis zum 31.07.20 die Kindertageseinrichtung
besuchten, waren nun nach dem Übergang in Schule ab 01.08.20 plötzlich eine gesundheitliche Gefahr für Lehrer.
Die enorme gesundheitliche Gefährdung der Erzieher*innen in der Kinderbetreuung hat politisch und
öffentlich viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Es verärgert uns weiterhin, dass in der Presse ganz aktuell verkündet wird, dass Kitas und Schulen bis
zum 15.02.21 geschlossen sind. Es stimmt nicht, denn wir haben in NRW einen Pandemiebetrieb
(arbeiten in Settings wäre sonst gar nicht möglich bei dem zur Verfügung stehenden Personal). Im
Frühjahr 2020 gab es eindeutige Vorgaben für die Notbetreuung. Zurzeit gibt es nur einen
halbherzigen Appell an die Erziehungsberechtigten.
Durch diese politisch unklaren Vorgaben wird der Druck an die Mitarbeitenden vor Ort
weitergegeben, die sich täglich mit den Eltern auseinandersetzen müssen. Die dringendst
empfohlenen Kontaktbeschränkungen können so nicht eingehalten werden.
Um es klar zu stellen, viele Eltern sind sehr umsichtig und schicken ihre Kinder nur bedingt. Die Zahl
der zu betreuenden Kinder in den Einrichtungen ist sehr unterschiedlich, variiert von Tag zu Tag und
steigt stetig.

Laut der AOK-Studie sind die Beschäftigten in der Kinderbetreuung von allen Berufsgruppen am
häufigsten an Covid-19 erkrankt.

Wir fordern:

-• Klare politische Vorgaben und Regeln für den Besuch der Tageseinrichtung
-• die Impfstrategie zu ändern, denn Erzieher*innen sind die einzigen, die ohne Abstand und
   Maske arbeiten und sollten daher auch früher geimpft werden
•- eine verlässliche Teststrategie für die Erzieher
-• Schutz der Risikopersonen
-• Lüftungsgeräte auch für die Tageseinrichtungen

Abschließend möchten wir klarstellen, dass die Mitarbeiter*innen auch weiterhin mit viel
Engagement den Bildungsauftrag immer zum Wohle der Kinder umsetzen, erwarten jedoch, dass
mehr für den Gesundheitsschutz geregelt und getan wird.

Über eine Rückmeldung würden wir uns freuen, ebenso über ein Angebot für einen offenen Dialog.
Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute, mehr Verständnis und beste Gesundheit.

 

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