Katholische Kitas im Erzbistum Paderborn
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Aktuelles

Fachtag zum Thema „psychische Gesundheitsvorsorge“

Manchmal hilft ein „Kinderlächeln“ nicht –

Erzieherinnen und Erzieher gehen oft bis an ihre Grenzen und auch darüber hinaus

Brigitte Weimer (2.v.l., Bereichsleitung Kita gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck) und Peter Schmitz (1.v.r., Bereichsleitung Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland) begrüßten im Namen des Vorbereitungsteams des ersten gemein-samen Fachtags für Fachkräfte der Kita gem. GmbHs im Kooperationsraum Mitte des Erzbistums Paderborn die Referentinnen Dr. Meike Sauerhering (2. V. r) und Michaele Kruse-Heine (Mitte), Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Niedersäch-sische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), sowie Kirsten Tischer (1.v.l.), Fachbereichsleiterin Personal der drei kooperierenden Kita gem. GmbHs.

Die gewählten Mitglieder der Mitarbeiter- und Schwerbehindertenvertretung stan-den auf den Fachtagen ihren Kolleginnen und Kollegen Rede und Antwort und stellten sich als vertrauensvolle Ansprechpartner vor.

 

Wenn die Kinder um einen „Herumwuseln“, die Eltern noch Fragen haben, eine Kollegin krank ist und dann auch der Lieferant mit dem Mittagessen zu spät kommt – dann kann es auch für sehr erfahrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen manchmal zu viel werden. „Jeder hat dann seine eigene Strategie, wie er mit diesen Stresssituationen umgeht, aber manchmal wird einfach zu viel und dann braucht es professionelle Tipps und Tricks, um gesund zu bleiben“, stellen die Organisatoren des ersten gemeinsamen Fachtags der drei Kita gem. GmbHs Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland fest. Sie sind sich deshalb sicher: „Wir wissen, dass wir unseren Kolleginnen und Kollegen vor Ort in den Kitas eine Menge abverlangen – und deshalb sehen wir es auch als unsere Verantwortung prophylaktische Unterstützung anzubieten, damit es erst gar nicht zum Ernstfall kommt.“ 

Über 10.000 Kinder betreuen rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 182 Kindertageseinrichtungen der katholischen Träger zwischen Hamm und Siegen. Seit nunmehr zehn Jahren bündeln die gemeinnützigen GmbHs die Kitas im Kooperationsraum Mitte des Erzbistums Paderborn. Den zehnten Geburtstag der Trägerorganisationen nutzen die Verantwortlichen nun, um erstmalig gemeinsam mit einem Fortbildungsangebot für die Fachkräfte ein besonderes Angebot zu machen. „Die Teams vor Ort wurden befragt, welches Thema für sie in ihrem Arbeitsalltag besonders relevant ist. So wurde gemeinsam beschlossen, den Mitarbeitenden im Rahmen dieses ersten gemeinsamen Fachtags Wissen und Ratschläge zur ‚Psychischen Gesundheitsvorsorge‘ mit auf den Weg zu geben“, erklärte das Vorbereitungsteam.

Anja Nicolin (Hellweg), Brigitte Weimer (Hochsauerland-Waldeck) und Peter Schmitz (Siegerland-Südsauerland) haben gemeinsam fast ein Jahr Vorbereitungszeit investiert, um zwei Termine in Hamm bzw. Bad Fredeburg für ihre Kolleginnen und Kollegen zu organisieren. „Uns war es wichtig, das Thema so aufzuarbeiten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz praktische Hilfsmittel an die Hand bekommen, damit sie sich und auch ihren Kolleginnen und Kollegen in die Kitas vor Ort im Arbeitsalltag helfen können“, resümierten die drei Bereichsleiter der Kitas gem. GmbHs die Vorbereitungszeit. „Zugleich soll er aber auch eine Dialogplattform für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten und selbstverständlich auch der Kommunikation untereinander dienen.“

„Den eigenen Kompass bewahren“

„Die Haltung wahren – Selbstkompetenz als Basis professionellen Handelns“ war dann auch das erste Thema der Veranstaltung. Die Referentinnen Dr. Meike Sauerhering und Michaele Kruse-Heine, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), stellten den Anwesenden Methoden vor, um in stressigen Situationen die Haltung zu wahren. „Die Anforderungen des Erzieherberufs können negative Auswirkungen auf einen selbst und die eigene Kompetenz haben. Da ist es wichtig, dass man sich Strategien aneignet, um den eigenen Kompass zu bewahren.“

 „Psychische Probleme dürfen kein Tabuthema sein“

In fünf praxisorientierten Workshops konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann ganz individuell dem Thema nähern. „Wir merken in unserm Arbeitsalltag immer wieder, dass psychische Probleme oft noch immer ein Tabuthema sind und mit persönlicher Schwäche gleichgesetzt werden, über die man nicht redet“, führt das Vorbereitungsteam aus. In den Workshops ging es daher auch um solch pragmatische Lösungsansätze wie „Autogenes Training“, „Mind-Body-Medizin“ und die Orientierung am eigenen Wertverständnis. „Diese Tipps kann jeder prophylaktisch umsetzen und damit auch vorbeugen, ehe echte Probleme entstehen. Zwar bietet uns als katholischer Träger auch die eigene Religiosität immer noch einen Anker im Arbeitsalltag, aber das reicht leider nicht immer“, so die drei Bereichsleiter unisono. „Manchmal hilft ein Kinderlächeln halt auch nicht mehr, um mit den herausfordernden und stressigen Situationen fertig zu werden.“

Neben dem Fachvortrag und Workshops stellten sich auch die Mitarbeiter- und Schwerbehindertenvertretungen der Kita gem. GmbHs in diesem Umfeld vor. Sie vertreten die Interessen der Erzieherinnen und Erzieher gegenüber dem Träger und sorgen für die gerechte Behandlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung. Ebenfalls waren die Mitarbeiter des Betrieblichen Eingliederungsmanagements während des Fachtags vertreten und informierten über ihre Arbeit für die Erzieherinnen und Erzieher. Mit Kirsten Tischer, Fachbereichsleitung Personal der drei kooperierenden Kita gem. GmbHs, stand auch eine Vertreterin aus der Leitungsebene Rede und Antwort.

„Wir sind sehr stolz, dass wir im zehnten Jahr unseres Bestehens einen gemeinsamen Fachtag für die Kolleginnen und Kollegen ausrichten können. Die Fachtage sind für uns einerseits ein selbstverständliches Angebot mit aktuellen Fortbildungsthemen – andererseits aber auch immer wieder eine besondere Herausforderung, weil wir etwa bieten wollen, was den Erzieherinnen und Erziehern vor Ort auch wirklich weiterhilft“, erklärt Michael Stratmann, Geschäftsführer der Kita gem. GmbHs abschließend und bedankt sich bei dem Vorbereitungsteam.

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