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Kinder dürfen so sein, wie sie sind

Modulfortbildung Inklusion schult pädagogische Fachkräfte und ermutigt den Blickwinkel zu verändern zu Fachleuten in den katholischen Kitas / Blickwinkel verändern

Neue und entlastende Blickwinkel finden: Dozent Andreas Heimer, Magdalena Scheer vom Diözesancaritasverband und Kath. Kita Hochstift gem. GmbH pädagogische Regionalleiterin Bettina Freitag beim Inklusionsseminar.

Lehrreich und abwechslungsreich einmal als Präsenzseminar, einmal als Onlineschulung erlebten die 44 Teilnehmerinnen in zwei Kursen die Inklusionsfortbildung.

Mit einem Zertifikat in der Hand und viel Wissen ausgestattet kehren die Erzieherinnen nun in die Einrichtungen der Kath. Kita Hochstift gem. GmbH zurück und bringen das Thema in die Teams ein. Von rechts Regionalleiterin Bettina Freitag, Dozent Andreas Heimer und Magdalena Scheer vom Diözesancaritasverband mit den Teilnehmerinnen.

Paderborn. Mit dem Thema Inklusion haben sich jetzt 44 pädagogische Fachkräfte der Kath. Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH in einer fast einjährigen Fortbildung beschäftigt. In sieben Modulen mit jeweils zwei Tagen Dauer wurden sie sensibilisiert zu Fachkräften, die nun „geballte Power zum Thema Inklusion“ in die einzelnen Kitas bringen. Damit sich Kinder mit und ohne Behinderung, mit Auffälligkeiten oder Besonderheiten gut aufgehoben fühlen in den Katholischen Einrichtungen zwischen Höxter und Delbrück, Hövelhof und Warburg.

Pädagogische Regionalleiterin Elisabeth Vonderheide zog das Fazit nach der Modulfortbildung: „Wechseln Sie die Brille und gehen Sie dabei auch einen Schritt zurück. Wir müssen nicht die Kinder verändern, die dürfen so sein, wie sie sind“, gab sie den pädagogischen Fachkräften mit auf den Weg. In zwei nebeneinander laufenden Seminaren hatten diese seit April 2022 die vom Diözesan-Caritasverband Paderborn organisierte Fortbildung besucht. Teilweise in einem Tagungshaus in Paderborn oder online, hatten sie dabei die einzelnen Themenbereiche kennengelernt. Neben dem Anspruch, möglichst in jeder Einrichtung nun das notwendige Fachwissen zum Thema Inklusion zu haben, war die Veranstaltungsweise der zweite Erfolg der Fortbildung. Denn durch die hybride Weise sei es nun gelungen, eine Menge Fahrtzeiten zu vermeiden und die Dozenten seien besser in den Terminen abzustimmen, berichtetet Elisabeth Vonderheide. Präsenzseminare seien wichtig, sie durch Onlineangebote zu ergänzen bringe eine ganz neue Flexibilität mit.

Von den rechtlichen Grundlagen, dem Kennenlernen einzelner Diagnosen über die Wahrnehmung von herausfordernden Verhaltensweisen und der frühen Förderung reichte die Modulfortbildung bis hin zum Führen sensibler Elterngespräche. Besprochen wurde auch der Umgang mit autistischen, traumatisierten und/oder verhaltenskreativen Kindern.

Die Auswahl der Dozenten zeigte die Breite des Themenfeldes. Organisatorin Magdalena Scheer vom Diözesan-Caritasverband hatte dazu Heilpädagoginnen, Fachkrankenschwestern, Psychologinnen, Traumapädagogen und einen Physiotherapeuten engagiert, um das Thema Inklusion von allen Seiten zu beleuchten.

Gerade der Punkt „herausfordernde Verhaltensweisen“ zeigte die Bandbreite des Themas. Vom rastlosen Herumlaufen von Kindern wurde ebenso berichtet, wie von Beißen oder Schubsen, Autoaggression, von Jungen und Mädchen, die sich absonderten. Bis hin zu Kindern, die mit Möbeln werfen.

Dozent Andreas Heimer warb darum, „neue und entlastende Blickwinkel zu gewinnen und das mit den drei Basissinnen: Gleichgewicht, Tiefensensibilität und Tastsinn zu verknüpfen. Kinder mit Teilhabebeeinträchtigungen anzunehmen und bestens möglich in den Kitas zu begleiten, ist das Ziel.

„Das war viel Input, aber da kann ich nun auch viel von mitnehmen in meine Kita“, zog Erzieherin Nicole Adler aus St. Elisabeth in Büren-Brenken nach dem letzten Modul ihr Fazit. „Ich habe auf vieles nun einen anderen Blick“, sagte dazu Sandra Wecker aus dem Familienzentrum St. Joseph in Ostenland. Die beiden waren sich mit ihren Kolleginnen einig über die guten Seminarmodule mit „tollen Referenten aus der Praxis“. Zurück in ihren einzelnen Orten werden die 44 sensibilisierten und pädagogischen Fachkräfte das Thema Inklusion und die ihre Haltung zum Thema, nun in den einzelnen Teams thematisieren. Inge Gruß-Isermann aus der Kita St. Marien in Salzkotten will jetzt „die Kompaktheit der einzelnen Themen aufbrechen und mit dem gesamten Team an das breite Spektrum der Kinder herangehen. „Das Thema der verhaltensauffälligen Kinder gab es immer schon. Aber erst jetzt wird mir deutlich, dass und wie wir da in unseren Kitas konkret mit umgehen können“, schilderte eine pädagogische Fachkraft aus Elsen.

Die Seminarreihe zum Thema Inklusion wurde vor zehn Jahren vom Diözesan-Caritasverband entwickelt. Bislang hatten immer nur einzelne pädagogische Fachkräfte von der Kath. Kita Hochstift gem. GmbH diese Modulreihe absolviert. Mittlerweile ist in jeder Kita eine Person eingeladen, sich zu diesem Thema weiterzuentwickeln, damit möglichst in allen Kitas dort Fachwissen und die „Haltung zu Kind“ vorhanden sei, schilderte pädagogische Regionalleiterin Bettina Freitag den Ansatz des Katholischen Trägers. 

Text/Fotos: Christian Schlichter 

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