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Kinder werden zu "Waldrettern"

Die katholische Kindertageseinrichtung St. Laurentius beendet das Naturprojekt mit Pflanzaktion

Die „Waldretter“ stehen an der Fläche, auf der in Zukunft Douglasien und Kastanien wachsen sollen. Ein Schild erinnert an die finale Aktion des diesjährigen Naturprojekts, der katholischen Kindertageseinrichtung St. Laurentius.

W I L N S D O R F / R U D E R S D O R F . Wie wir Menschen in Zukunft leben werden, hängt auch davon ab, wie wir mit der Natur umgehen. Wer das schon als Kind lernt, nimmt auch als Erwachsene darauf mehr Rücksicht. Deswegen führt das Familienzentrum Rudersdorf/Gernsdorf, bestehend aus den katholischen Kindertageseinrichtungen St. Laurentius und Sonnenschein aus Rudersdorf, sowie St. Johannes aus Gernsdorf, jedes Jahr ein Naturprojekt durch. Die Kinder von St. Laurentius haben jetzt mit einer Pflanzaktion für einen nachhaltigen Abschluss gesorgt.

 

Über mehrere Wochen haben sich die Kinder, die zum nächsten Schuljahr die Kita verlassen, mit der Natur und dem Wald beschäftigt. Gemeinsam mit den Erzieherinnen, aus dem Familienzentrum haben sie sich auf den Weg gemacht und den Wald erkundet. Was geschieht im Wald? Wer wohnt dort? Welche Pflanzen und Bäume gibt es dort zu sehen? Diese und weitere Fragen haben sich die kommenden Schulkinder gestellt. Begleitet wurden sie dabei von Naturpädagoge Christoph Diefenbach von „NaturSchritte“.

Das Naturprojekt hat Tradition, wie Petra Noppe, die Leiterin der Kita St. Laurentius, erzählt: „Seit vielen Jahren ist das Naturprojekt eines der letzten Aktionen, die die Kinder bei uns unternehmen, bevor sie in die Schule gehen“, erklärt sie. „Wir bringen Ihnen dabei die Themen Natur und Wald altersgerecht näher.“ Dazu gehören auch verschiedene Bastelaktionen, wie das Bauen eines Waldsofas, das Basteln von Ketten aus dem Holz von Sträuchern des schwarzen Holunders, das Bauen von Nistkästen, Waldskulpturen und Wichtelhäuser.

„Die eigentlichen Highlights sind aber die Ausflüge in den Wald“, verrät Petra Noppe. „Wir arbeiten seit Jahren mit Herrn Diefenbach zusammen, der sich in den Wäldern auskennt und den Kindern das Öko-System „Wald“ näherbringt.“ Diese Exkursionen sind auch bei den Erzieherinnen sehr beliebt, wie die Leiterin verrät. „Im Wald gibt es auch für die ‚großen Kinder‘ immer neue Sachen zu entdecken“, lacht sie.

Gegen die Rodung angehen

Eine der unschönen Entdeckungen konnte sowohl Kindern als auch den Erzieherinnen nicht verborgen bleiben. Wie in anderen Teilen Deutschlands, sind auch im Siegerland große Flächen von vornehmlich Nadelwäldern dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Die heißen Sommer und milden Winter der letzten Jahre waren für die Population des Käfers sehr zuträglich. Dieser frisst sich durch die Baumrinde und entzieht den Bäumen somit Wasser und wichtige Nährstoffe. Die Folge ist ein großes Baumsterben, dem nur noch durch die Rodung großer Flächen entgegengewirkt werden kann.

Im Naturprojekt haben die Kinder gelernt, dass die Bäume nicht nur da sind, damit aus dem Wald ein Wald wird. „Die Kinder haben gelernt, dass die Blätter und Nadeln der Bäume dafür sorgen, dass unsere Luft sauber ist“; erklärt Petra Noppe. „Zudem haben wir geschaut, welche Tiere in oder an Bäumen leben und wer von den Bäumen Futter bekommt.“

Ohne Bäume geht es nicht

Die Kinder von St. Laurentius erkannten schnell, dass Bäume für alles Leben sehr wichtig sind. Daher haben sie, gemeinsam mit den Erzieherinnen, überlegt, wie sie für eine Aufforstung des Waldes sorgen können. Dabei fielen ihnen die Kastanien ein, die sie auf den herbstlichen Waldausflügen gesammelt hatten. „Wir haben den Kindern erklärt, dass aus den kleinen Kastanien auch Bäume wachsen können“, erzählt Petra Noppe. „Sie waren fasziniert, dass das möglich ist und wollten, dass auch aus ihren Kastanien große Bäume werden.

Zur Aufforstung stellte die Waldgenossenschaft Rudersdorf der Kita St. Laurentius eine gerodete Waldfläche zur Verfügung. Auf dieser sorgten früher Fichten für eine dichte Bewaldung, bevor der Borkenkäfer auch hier gewütet hat. Die Kinder haben sich gefreut und mit ihren Eltern ungefähr 200 selbstgesammelte Kastanien „versenkt“. Dazu kamen 30 Douglasien, wodurch die Möglichkeit entsteht, dass bald ein Mischwald auf der Fläche entsteht. „Wir wissen nicht, wie gut die Kastanien im Boden gedeihen und ausschlagen werden“, sagt die Kita-Leiterin. „Das ist auch ein Grund, warum wir zusätzlich die Douglasien gepflanzt haben.

Zusätzliche Stämme sorgen für die Unterstützung der jungen Bäume

Während das Setzen der Kastanien schnell ging, brauchten die Nadelbäume mehr Aufmerksamkeit. So musste nicht nur auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen geachtet, sondern auch die Beschaffenheit der jungen Bäume berücksichtigt werden. Die dünnstämmigen Douglasien sind noch sehr anfällig für Wind- und Sturmschäden. Das muss nicht nur das Abbrechen von Zweigen bedeuten, sondern kann auch Auswirkungen auf den geraden Wuchs haben. Damit die Bäume nicht „windschief“ werden und somit besser für die Tiere geeignet sind, mussten entsprechende Unterstützungen geschaffen werden. Die Kinder, ihre Eltern und die Erzieherinnen machten sich gemeinsam an das Ausrichten, Anspitzen und Einschlagen der Stämme.

Mitte November waren alle Bäume gesetzt und der neue Wald konnte eröffnet werden. Ein Schild am neu gepflanzten Waldstück soll dabei nicht nur an die finale Aktion der Kita St. Laurentius beim diesjährigen Naturprojekt erinnern. „Die Kinder sind echte ‚Waldretter‘“, sagt Petra Noppe stolz. „Sie haben nicht nur das gesamte Naturprojekt mit Begeisterung mitgemacht, sondern waren auch sehr aktiv in der Aufforstung des Waldstücks.“ Durch die Aufforstung haben die Jungen und Mädchen, bereits in jungen Jahren, einen sehr großen Beitrag zum Erhalt der Umwelt geleistet.

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