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Landespolitiker besucht Kita St. Marien Eiserfeld

Neues KiBiz mit viel Licht – aber auch vielen Fragezeichen

 

Peter Schmitz (Pädagogischer Fachbereichsleiter Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland), Jens Kamieth MdL, Christina Hürtgen (Regionalleitung Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland), Karin Ludwig (Mitarbeitervertretung) und Kita-Leitung Anja Dürrwächter.

Peter Schmitz (Pädagogischer Fachbereichsleiter Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland) und Jens Kamieth MdL im Gespräch.

 

Eiserfeld. „Ich bin sicher, dass wir mit dem neuen Gesetz viele wichtige Pflöcke einschlagen, die Ihnen vor Ort mehr Sicherheit und eine gute Zukunftsperspektive bieten werden“, ist sich der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kamieth sicher, wenn er über die Neuregelung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) in NRW spricht. Auf Einladung der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Geschäftsführung der Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland war der Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend zu Gast in der Eiserfelder Kita St. Marien. Hier wollte er sich ein Bild von der Praxis machen und zugleich den Kita- und Träger-Vertretern Rede und Antwort stehen.

 

Wenn Jens Kamieth über die zukünftige Finanzierung in der nordrheinwestfälischen Kinderbetreuung spricht, dann wird schnell deutlich, mit wie viel Herzblut er bei der Sache ist: „Das Thema ist sehr wichtig und lange Zeit nicht mit der Aufmerksamkeit verfolgt worden, die es verdient hat. Dieses politische Verhalten hat bei allen Verantwortlichen für Misstrauen gesorgt und gegen dieses müssen wir heute als Politiker jeden Tag angehen“, resümiert er im Gespräch mit den Kita-Vertretern in Eiserfeld. Kita-Leitung Anja Dürrwächter, Regionalleitung Christina Hürtgen und der Pädagogische Fachbereichsleiter der Kita gem. GmbH Siegerland-Südsauerland, Peter Schmitz, konnten ihm diesen Eindruck nur bestätigen. „Als Trägervertreter bin ich noch sehr misstrauisch, was den KiBiz-Gesetzentwurf angeht. Viele Details kann ich noch nicht nachvollziehen und bei der Finanzplanung fehlen mir belastbare Berechnungen“, resümiert Peter Schmitz. Deshalb sei er noch kritisch, was die neuen gesetzlichen Regelungen angehe, zumal die finanzielle Lage „seiner“ Kitas immer „spitz auf Knopf“ sei und die Haushalte bis heute nur mit der Unterstützung des Erzbistums auszugleichen seien.

 

Für Kamieth sind die Kritik und Befürchtungen nichts neues: „Das Misstrauen in uns Politiker ist so hoch, dass ich bei vielen Diskussionsrunden zunächst auf eine hohe Mauer zulaufe. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir mit dem neuen KiBiz auf dem richtigen Weg sind, dass ich durch meine Vorstellung der Details hinterher auf mehr offene Ohren und Wohlwollen stoße“, erklärt der Landtagsabgeordnete. „Wir werden jährlich insgesamt 1,3 Milliarden Euro neues Geld in das System geben – und ich bin sicher, dass wir mit diesen Mitteln eine ausreichende Grundlage dafür schaffen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort entlastet werden, der Beruf des Erziehers mittelfristig wieder attraktiver wird und den Trägern eine ausreichende Finanzierungsgrundlage und Planungssicherheit geboten wird“, resümiert Jens Kamieth. „Natürlich werden wir mit dem Gesetz Erfahrungen sammeln müssen und es laufend evaluieren“, verspricht er.

 

„Für uns sind immer die Kinder am wichtigsten!“

 

„Für uns sind immer die Kinder am wichtigsten und dafür kämpfen wir und arbeiten jeden Tag oftmals bis zu unserer Grenze“, betonen die MAV-Vertretung Karin Ludwig und Kita-Leitung Anja Dürrwächter. Sie wünschen sich von dem Gesetz mehr Sicherheit und Perspektive für ihre Kolleginnen und Kollegen. „Nur, wenn es uns gelingt, die Kolleginnen und Kollegen zu entlasten und ihnen wieder mehr Freude an ihrem Beruf zu vermitteln, werden wir eine Chance haben, zukünftig auch wieder mehr junge Menschen davon zu begeistern, diesen Beruf zu erlernen“, sind sich die beiden Praktikerinnen sicher. Durch die Erweiterung der Betreuungszeiten, die nunmehr gesetzlich ermöglicht werden, sehen sie aber auch wieder neue Probleme auf die Teams vor Ort zukommen: „Da viele Kinder sich durch fehlende ‚Kernbetreuungszeiten‘ auch immer weniger sehen, wird es für viele auch sicherlich schwieriger, gute Beziehungen untereinander aufzubauen“, befürchten die beiden Erzieherinnen. Und auch in der Personalplanung würden erweiterte Öffnungszeiten zu echten Problemen führen: „Ein Schicht- oder Teiledienst-Konzept wäre eine zusätzliche Belastung für die Kolleginnen und Kollegen“, mutmaßen sie zudem.

 

Bei der Besichtigung der Kita erklärte Jens Kamieth dann aber auch gleich eine praktische Erleichterung durch das neue Gesetz: „Für die Essensausgabe und das Spülen müssen sie ja keine wertvollen Erzieherstunden einsetzen – das können Aushilfen sicherlich sehr viel günstiger und die Erzieherinnen und Erzieher können die Zeit sinnvoller nutzen“, schlägt er vor.

 

Für die Zukunft erhoffe Kamieth sich, dass der offene und kritische Dialog fortgesetzt werde. „Ein neues Gesetz von den Ausmaßen eines KiBiz hat immer auch seine Tücken – deshalb sind wir zukünftig auch auf Rückmeldungen aus der Praxis angewiesen“, betont er. „Es ist aber auch immer ein Kompromiss, denn alle Wünsche sind nun mal nicht finanzier- und umsetzbar. Damit aber die Mittel sachgerecht und sinnvoll eingesetzt werden, bedarf es hoher Achtsamkeit, aber auch der Offenheit, sich auf Neues einzulassen.“

 

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