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Ohrenkönig kann man auch im Homeoffice werden

Kita St. Marien in Steinheim pflegt regen Kontakt mit den Familien / Sonnen überstrahlen mancher Eltern Sorgen

Neue Möbel in den Gruppenräumen, das war auch zu Corona möglich. Erzieherin Janine Hänsel freut sich über das Element mit Kuschelhöhle für die Kinder.

Das Fenster mit den Sonnenstrahlen wurde oft zum Ort für Gespräche zwischen Kita-Leitung Eva-Maria Kappelhoff und Eltern, die Fragen oder Sorgen hatten. Unten im Bild die bunte Steinschlange

Die einzelnen Sonnenstrahlen wurden von den Kindern aus Steinheim zuhause gestaltet und dann in der Kita zusammengesetzt.

Steinheim. Die beiden gelben Sonnen im Fenster der Kita St. Marien in Steinheim stechen sofort ins Auge. Gestaltet haben sie die Kinder, zuhause, in den vergangenen Wochen. Die Vorlagen dazu hatten sie per Post erhalten und dann in den Briefkasten an der Kolpingstraße 7 eingeworfen. Eva-Maria Kappelhoff und ihre Kolleginnen haben daraus für alle sichtbar die beiden großen Sonnen zusammengebastelt. Ergänzt durch einige Gedichte und Infos bilden sie seit Wochen die zentrale Infobörse der Kita.

Kita-Betrieb mit nur wenigen Kindern in den Notgruppen, das bedeutete in Steinheim in den vergangenen Wochen nicht, dass es nicht eine Menge Kontakt gegeben hätte. Die bunten Steine vor dem Eingang, zusammengelegt zu einer Schlange, zeugen davon. Sie entstammen einer Idee, die es in mehreren Kitas gibt. Sie zeigen an, dass die Kinder zwischendurch immer wieder zu Besuch kommen, um ihre Kita zu sehen und selbstbemalte Steine ablegen. Durch das Fenster mit den Sonnenstrahlen gab es dabei dann auch manche Unterhaltung, Ratschläge für Eltern und, vor allem, auch die ein oder andere Durchhalteparole. Denn die Wochen in der Kinderbetreuung zuhause, teilweise neben dem Homeoffice, haben viele Mütter und Väter geschlaucht, weiß Kita-Leitung Kappelhoff. 

Doch die katholische Kita hat die Eltern in dieser Zeit nicht allein gelassen. Regelmäßig haben sie den Familien der 60 Kinder geschrieben, Bastelvorlagen, Briefe an die Kinder, Aufgaben, Malvorschläge und Infos für die Eltern waren jeweils in den Umschlägen. „Das war quasi Homeoffice für die Kinder“, lacht Eva-Maria Kappelhoff. Per E-Mail und Telefon gab es darüber hinaus Kontakt. Denn über ihren Träger, die Katholische Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH aus Paderborn, fühlte sich St. Marien bestens versorgt mit allen Infos aus den Ministerien. Das wurde zeitgerecht an die Eltern weitergegeben.

Zu tun gab es für die Kinder durch diese „Hausaufgabenbriefe“ einiges. Denn die Urkunde des „Ohrenkönigs“, ein Projekt der Sprach- und Hörförderung, ließ sich auch zu Corona-Zeiten in Heimarbeit verdienen. Dazu musste akzentuiert gesprochen und genau gehört werden. Die ausgefüllten Arbeitsblätter mussten die Kinder dann in den Kita-Briefkasten stecken. Mit einem Handabdruck sollten die Kinder zudem dokumentieren, ob sie in der Zwischenzeit gewachsen sind. „Da war zuhause die Frage, was man denn so alles braucht für einen Abdruck und wie der am besten gelingt, das ist dann ja auch Technik“, beschreibt Kappelhoff, dass auch dies eine Aufgabe mit Lerneffekt war.

Während der Austausch mit den Eltern regelmäßig lief und die Kinder ihre Vorlagen abzuarbeiten hatten, ging es in der Kita auch weiter. In der Zeit nach der Corona bedingten Schließung waren sogar die bestellten neuen Möbel angekommen. Gemeinsam mit den Kindern der Notbetreuung wurde dann entschieden, wie sie in den einzelnen Gruppen aufgestellt werden sollen. Partizipation nennt sich das, wenn Kinder in solche Entscheidungen eingebunden werden. Moderne helle Farben und natürliches Buchenholz ersetzen die alten Möbel, die weit über 30 Jahre auf dem Buckel hatten. Sie sind jetzt im Turnraum zwischengelagert und warten auf weitere Verwendung.

Während die Kinder so weiter an ihre Kita gebunden bleiben, erleben Eva-Maria Kappelhoff und ihr Team aber auch einige Neuerungen. Videokonferenzen auf Leitungsebene oder im Pastoralen Raum zeigten neue Wege des Austausches. „Wir haben gut zu tun, nur anders“, beschreibt die Kita-Leitung, dass die Post für die Familien durchaus auch Zeit benötige. Gemeinsam überlege das Team gerade, wie denn der Abschluss der künftigen Schulkinder gestaltet werde. „Dass sie einfach so, ohne gemeinsame Feier, gehen sollen, ist nicht richtig“, beschreibt sie die Überlegungen zum Dreh eines Abschlussvideos oder zu Einzeleinladungen an die Familien zur Übereichung der Geschenke. Die neuen Regelungen würden bald zeigen, was doch noch möglich sei.

Text/Fotos: Christian Schlichter

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